Die Art, wie Menschen im Internet nach rechtlicher Hilfe suchen, verändert sich gerade rasant. Seit Anfang März ist in der Google-Suche die „Übersicht mit KI“ (AI Overviews) auch hier in Deutschland zu sehen. Insbesondere bei Fragestellungen spielt Google nun oberhalb der organischen Suchergebnisse eine KI-generierte Antwort aus. Nutzer müssen somit keine Website mehr aufrufen, um die gewünschte Information zu bekommen.
Zwar nehmen die Suchanfragen, die anstatt mit einer klassischen Suchmaschine mit einem KI-Chatbot wie ChatGPT oder Gemini gestellt werden, schon seit einiger Zeit rasend schnell zu. Stand jetzt werden klassische Suchmaschinen aber noch ungleich häufiger genutzt. Wie groß der Abstand zwischen klassischen Suchmaschinen und KI-basierten Tools derzeit noch ist, zeigen folgende Zahlen eindrücklich: Während Google täglich fast 14 Milliarden Suchanfragen verarbeitet, liegt die Nutzung von ChatGPT bei geschätzten 37,5 Millionen Anfragen pro Tag – also bei deutlich weniger als einem Prozent des Google-Volumens (Quelle: xpert.digital).
Die Integration von KI-generierten Antworten direkt in der Suchmaschine, wie jetzt mit den AI Overviews, stellt nun jedoch einen krassen Einschnitt dar, der sich auch massiv auf die Suchmaschinenoptimierung auswirken wird – insbesondere im Hinblick auf die Optimierung für KI. Für Kanzleien stellt sich damit eine neue Herausforderung: Wie schafft man es, nicht nur gefunden, sondern auch in KI zitiert zu werden?
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Klassisches SEO reicht nicht mehr aus – bleibt aber unverzichtbar
Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass klassische Suchmaschinenoptimierung in der KI-Ära an Bedeutung verliert. Das Gegenteil ist der Fall: Viele Sprachmodelle greifen bei der Generierung ihrer Antworten auf Seiten zurück, die in der Google-Suche bereits gut platziert sind. Wer dort sichtbar ist, hat bessere Chancen, auch in einer AI Overview oder einer Antwort von ChatGPT aufzutauchen.
Allerdings ergibt sich ein Problem: Gute Rankings führen nicht mehr automatisch zu mehr Besuchern. Oft wird die Information, die früher erst durch einen Klick auf die Kanzleiwebsite zugänglich wurde, heute direkt im KI-generierten Text angezeigt, ohne dass die Nutzer je die Seite selbst aufrufen. Die Klickrate sinkt, obwohl das Ranking stabil bleibt.
Daraus folgt: Klassisches SEO bleibt die Eintrittskarte, um auch bei den KI-generierten Antworten zitiert zu werden, sei es in einem AI Overview bei Google oder innerhalb eines KI-Chatbots wie ChatGPT. Aber um wirklich präsent zu sein – und von der KI als relevante Quelle erkannt zu werden – muss sich die Gestaltung der Inhalte verändern. Genau darum geht es bei dem, was zunehmend als KI-SEO bezeichnet wird. Eine einheitliche Bezeichnung für die Optimierung von Inhalten für KI-Systeme hat sich übrigens bislang nicht durchgesetzt. Begriffe wie SEO für KI, AI-SEO, AIO oder GEO (Generative Engine Optimization) tauchen jedoch zunehmend auf.
Von Keywords zu echten Fragen: Wie KI Inhalte bewertet
Während die Algorithmen klassischer Suchmaschinen primär auf die Übereinstimmung von Suchanfragen mit bestimmten Keywords ausgerichtet sind, funktionieren LLMs (Large Language Models, also KI-gestützte Sprachmodelle) völlig anders. Sie sind darauf trainiert, natürliche Sprache zu verstehen und bevorzugen Inhalte, die konkrete Fragen beantworten, anstatt bloß Suchbegriffe zu bedienen. Auch bei klassischen Suchanfragen interpretieren sie zunehmend die dahinterstehende Suchintention, statt allein auf Keyword-Übereinstimmungen zu setzen.
Ein Beispiel zeigt den Unterschied:
Ein klassischer Suchbegriff wie „Fachanwalt Mietrecht Hamburg“ wird bei Google zuverlässig Treffer liefern, die genau dieses Keyword enthalten.
Suchanfragen werden aber zunehmend anders formuliert, insbesondere wenn Nutzer KI verwenden: „Ich suche eine Kanzlei in Hamburg, die mir bei einer Kündigung wegen Eigenbedarf helfen kann – worauf muss ich achten?“
In solchen Fällen durchsucht das Sprachmodell seine Wissensbasis nach klaren, vertrauenswürdigen Antworten und bevorzugt Inhalte, die genau diese Frage präzise und verständlich beantworten.
Für Kanzleien bedeutet das, dass es nicht mehr reicht, juristische Leistungen in stichpunktartigen Bulletpoints aufzuzählen. Stattdessen kommt es darauf an, Inhalte um reale Fragestellungen herum zu bauen und zwar so, wie sie Menschen formulieren würden.

Was sich an Landingpages ändern muss – wirksame Hebel für erfolgreiches SEO für KI
Damit Kanzleiwebseiten in der neuen, KI-geprägten Suchrealität bestehen können, reicht eine oberflächliche Anpassung nicht aus. Es braucht eine gezielte KI-SEO – also eine Optimierung für KI-gestützte Suchprozesse, die über klassische Maßnahmen hinausgeht. Es sind konkrete Änderungen in Aufbau, Sprache und Struktur erforderlich, insbesondere auf den zentralen Landingpages.
Für diese Art der Optimierung – ob man sie nun KI-SEO, SEO für KI, AI-SEO oder auch Generative Engine Optimization (GEO) nennt – gibt es bislang keine einheitliche Bezeichnung. Entscheidend ist, dass Inhalte so gestaltet werden, dass sie von KI-Systemen wie ChatGPT oder Google AI Overviews als relevante Antwort erkannt werden.
I. Überschriften: klar, nicht kryptisch
Während klassische Webinhalte oft mit provokanten oder wortspielerischen Headlines arbeiten, brauchen KI-Systeme eindeutige, selbsterklärende Überschriften.
Beispiel:
Gut im klassischen SEO, um Aufmerksamkeit zu erregen: „Wenn der Vermieter Ärger macht – was tun?“
Gut im SEO für KI, um klar Inhalte zu umschreiben: „Rechtsberatung bei Eigenbedarfskündigung“
Je klarer die Formulierung, desto leichter erkennt die KI den thematischen Bezug.
II. Frage-Antwort-Formate integrieren
KI-Systeme lieben direkte Antworten. Deshalb lohnt es sich, relevante Fragen als Zwischenüberschriften einzubauen, möglichst so, wie User sie auch in ChatGPT oder Gemini formulieren würden.
Beispiel:
Eine Eigenbedarfskündigung sollte juristisch überprüft werden. Nicht jede Begründung ist zulässig, und Mieter haben in vielen Fällen rechtliche Schutzmöglichkeiten.
Solche Abschnitte helfen nicht nur der KI, sondern bieten auch Lesern einen echten Mehrwert.
III. Textstruktur: knapp, konkret, informativ
Früher galt: Je länger der Text, desto besser das Ranking. Heute gilt: Informationsdichte vor Textlänge.
Sprachmodelle bewerten Inhalte nicht nach Umfang, sondern nach direkter Nutzbarkeit. Lange Einleitungen, rhetorische Fragen oder vage Phrasen helfen jedoch weder der Maschine noch dem Leser.
Stattdessen empfiehlt sich eine klare Struktur aus eingängiger Frage, kurzer Hauptaussage bzw. Antwort, erst dann ein wenig Hintergrundinformation sowie ein Hinweis auf Kontakt oder weitere Schritte.
IV. Thematische Tiefe und Seitenstruktur
Wer mit seiner Kanzlei-Website zu unterschiedlichen Themen sichtbar sein will, sollte nicht alles auf einer allgemeinen Seite unterbringen. Stattdessen braucht es thematisch fokussierte Unterseiten, die je ein Problem oder Anliegen behandeln.
Wer z. B. zu Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht oder Betreuungsrecht gefunden werden will, sollte diese Themen auch getrennt behandeln – jeweils mit klarer Struktur, passenden Zwischenüberschriften und gezielter interner Verlinkung.

5. Vertrauen schaffen: Warum Autorität und Transparenz immer wichtiger werden
Große Sprachmodelle wie die hinter ChatGPT, Gemini oder Perplexity greifen bei der Antwortgenerierung nicht nur auf semantisch passende Inhalte zurück, sondern bewerten auch deren Vertrauenswürdigkeit. Seiten, die klar und transparent aufgebaut sind, werden eher als zitierfähig eingestuft. Das betrifft vor allem folgende Aspekte:
- Autoren- und Kanzleiangaben: Inhalte sollten klar einer realen Person oder einer nachprüfbaren Kanzlei zugeordnet sein – idealerweise mit Angaben zu Qualifikationen wie „Fachanwalt für …“.
- Juristische Korrektheit und Quellenangaben: Fakten sollten belegt oder zumindest fachlich solide dargestellt werden. Wo möglich, helfen Querverweise auf Gesetzestexte oder Urteile.
- Strukturierte Daten: Sogenannte Markups wie FAQPage, Article oder Person (schema.org) ermöglichen es, Inhalte so aufzubereiten, dass Maschinen sie besser einordnen und „verstehen“ können. Sie sollten daher genutzt werden, damit KIs schneller erkennen können, ob es sich um eine vertrauenswürdige und relevante Quelle handelt.
Diese sogenannten Trust-Signale sind für klassische Rankings bereits wichtig, für KI-SEO entscheiden sie noch mehr darüber, ob man in einer Antwort zitiert wird. Denn wer als glaubwürdige Quelle erkannt wird, hat höhere Chancen, Teil einer AI Overview oder einer Chatbot-Antwort zu sein.
Fazit: Sichtbarkeit allein reicht nicht – gefragt ist, wer Antworten gibt
Die größte Veränderung durch KI-gestützte Suchsysteme liegt nicht nur in der Technik, sondern auch im Nutzerverhalten: Menschen wollen auf der Suche nach Informationen keine Links mehr durchklicken, sie wollen Antworten und das möglichst schnell.
Kanzleien, die weiterhin auf klassisches SEO setzen, sichern sich die Grundlage für Sichtbarkeit. Doch um in der neuen Realität präsent zu sein – sei es durch SEO für AI Overviews, durch Sichtbarkeit in KI-Antworten oder durch die Optimierung für KI-Systeme allgemein – braucht es mehr: eine konsequent durchdachte KI-SEO-Strategie, nämlich
- Texte, die echte Fragen beantworten
- Inhalte, die klar, strukturiert und vertrauenswürdig sind
- Eine Sprache, die verständlich bleibt, ohne an Tiefe zu verlieren.
Sie möchten sicherstellen, dass Ihre Kanzlei auch in Zeiten von KI sichtbar bleibt – in klassischen Suchergebnissen ebenso wie in AI Overviews oder Chatbot-Antworten? Wir unterstützen Sie dabei.
Als spezialisierte SEO-Agentur für Einzelanwälte und Kanzleien verbinden wir fundiertes klassisches SEO mit innovativer Optimierung für KI. Wir entwickeln Inhalte, die nicht nur ranken, sondern von KI-Systemen als vertrauenswürdig erkannt und zitiert werden.
Lassen Sie uns sprechen – und Ihre Website fit für die nächste Generation der Suchmaschinenoptimierung machen.
Häufige Fragen zu KI-SEO für Anwälte
Klassisches SEO optimiert Inhalte für Suchmaschinen wie Google und Bing mithilfe von Keywords, Metadaten und technische Struktur. SEO für KI erweitert das um Maßnahmen, die es Sprachmodellen wie ChatGPT oder Google AI Overviews ermöglichen, Inhalte zu verstehen und zu interpretieren. Ziel ist es, in KI-Antworten als Quelle zitiert zu werden.
Nein, denn klassisches SEO bildet weiterhin die Grundlage, um überhaupt in den Suchindex aufgenommen und gut platziert zu werden. Ohne gutes technisches Fundament, saubere Keywordstruktur und thematische Relevanz wird auch keine KI eine Website zitieren. SEO für KI ergänzt klassische Maßnahmen, ersetzt sie aber nicht.
Nein, oft reichen gezielte Anpassungen wie klare Fragen als Zwischenüberschriften, präzise Antworten, saubere Struktur und Vertrauen schaffende Angaben wie Autorenschaft, Quellen und juristische Qualifikation.
Positiv wirken sich hier z. B. transparente Angaben zur Kanzlei, strukturierte Daten (schema.org), nachvollziehbare Quellen und Fachqualifikationen wie „Fachanwalt für…“ aus.
Ja, sofern die Inhalte Ihrer Website klar strukturiert, hilfreich, korrekt und vertrauenswürdig sind. Besonders wichtig sind eine verständliche Sprache, gezielte Themenfokussierung (pro Seite) und die Beantwortung konkreter Nutzerfragen.